„Auch bei Missionen die am Tage zu begehen sind, lässt die Fox Engine aus dem Hause Kojima Productions keine Wünsche offen, von schwammigen Texturen ist keine Spur zu sehen.“
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist der Prolog zu Metal Gear Solid V: The Phantom Pain und spielt ein Jahr nach den Geschehnissen vom PlayStation Portable Titel Metal Gear Solid: Peace Walker. Wir übernehmen wieder die Kontrolle des legendären Snake und infiltrieren das kubanische Lager Camp Omega. Dort bekommen wir die Aufgabe Paz und Chico, die als Geiseln festgehalten werden, zu finden und lebend zu befreien. Wie in der Metal Gear Solid-Reihe üblich, solltet Ihr dabei möglichst unbemerkt vorgehen und Euch nicht erwischen lassen. Wir haben uns durch das Camp geschlichen und dabei die Pracht der neuen Fox-Engine aus dem Hause Kojima Produktions und dem Publisher Konami Digital Enterntainment genossen.
Es regnet, der Wind pfeift und wir haben uns gerade eine Klippe hinaufgezogen. Unser Blick fällt auf das Camp, umzäunt und gut bewacht liegt es vor uns. Rechter Hand sehen wir einen Wachturm. Die Wache die gerade Dienst hat, schwenkt den Suchscheinwerfer über den schlammigen Boden. Snake geht in geduckter Haltung die Steinwand entlang und klettert einige Brocken nach oben. Nach weiteren Klettereinlagen und einigen Metern vorankommend, haben wir bereits die Mauer umgangen und befinden uns mitten im feindlichen Gebiet. Wie in einem guten Open-World-Titel üblich, hätten wir aber auch einfach zum Tor gehen und das Schloss knacken können.
In Metal Gear Solid V: Ground Zeroes stehen uns viele Wege offen, wir müssen sie nur suchen, finden und nutzen. Immer noch auf der Suche nach Paz und Chico, erforschen wir im dunkeln, das Camp Omega. Paz und Chico sind im Besitz wichtiger Informationen, welche Snake und seinem Vertrauter Kaz Miller für die Fortführung der eigenen, privaten Militärorganisation unbedingt geheim halten möchten. Anfänglich wissen wir überhaupt nicht wo wir suchen sollen, erforschen das Camp und stellen uns ungewollt mitten ins Sichtfeld einer Wache. Ein weißer Kreis mit Pfeil, wie aus Shootern bekannt, wenn man getroffen wird, zeigt uns an – dass wir kurz davor sind Alarm auszulösen.
Jetzt bleibt uns nur noch die schnelle Flucht, das Verstecken hinter einer Sichtbeschränkung der Wache, oder der frontale Angriff. Entscheiden wir uns für letzteres, sehen wir meist schneller die Radieschen von unten, als uns allgemein lieb ist, denn Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist weiterhin ein Schleichspiel, was uns auch der Untertitel von Ground Zeroes – Tactical Espionage Operations verrät. Mit dem Fernglas können wir dank eingebautem Richtmikrofon Gespräche zwischen den Wachen belauschen und nach einigen Sekunden draufhalten, werden die Wachen markiert und auf der Karte von unserem iDroid, sowie im Spielfeld durch rote Pfeile angezeigt. Auf der Karte können wir auch unsere Ziele markieren, und bekommen dann durch einen kleinen Pfeil immer die Richtung angezeigt, in die wir schleichen möchten.
Haben wir uns an eine Wache unbemerkt von hinten herangeschlichen, können wir diese Bedrohen und auch zu unserem Auftrag ausfragen, um so vielleicht Antworten zu erhalten, die uns weiterhelfen können. Nach einem solchen Verhör bleibt uns wie schon aus vorherigen Metal Gear Solid-Spielen die Wahl, der Wache solange den Hals zuzudrücken, bis dieser ohnmächtig zu Boden geht – genauso können wir uns aber auch für einen lautlosen Kill entscheiden. Soviel sei Nicht-Metal-Gear-Solid-Veteranen aber verraten: Hideo Kojima belohnt stets das nicht Töten und jeder Kill bringt einen Minuspunkt in Eurer Wertung, gleiches gilt zum Beispiel auch für ausgelöste Alarme. Wir können jederzeit einen Helikopter anfordern, der am besten in unbewachten Gebiet landen sollte.
Die Lichteffekte wurden dank der Fox Engine auf ein neues Level gehoben – überhaupt kann die Fox Engine in wirklich vielen Dingen Punkten und zaubert ein tolles sauberes und scharfes Bild. Die Wettereffekte und Umgebungen haben sehr hohes Niveau und lassen Euch das ein oder andere mal wirklich in Gedanken schwelgen. Auch bei Missionen die am Tage zu begehen sind, lässt die Fox Engine aus dem Hause Kojima Productions keine Wünsche offen, von schwammigen Texturen ist keine Spur zu sehen. Die neue Stimme von Snake, dieser wurde ersetzt von David Hayter zu Kiefer Sutherland, kann ebenfalls ein wirklich sehr gelungenes Bild wiederspiegeln, auch wenn es sich eigentlich um den Ton handelt . Kiefer Sutherland ist auf jedem Fall eine wirklich gute Wahl gewesen um Snake ordentlich Potenzial und vor allem Glaubwürdigkeit zu verleihen, auch wenn es leider wieder keine Deutsche Sprachausgabe gibt. Wir müssen uns wie schon seid Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty, mit Englischer Synchronisation und Deutschen Untertiteln begnügen. Ebenfalls seid Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty fest im Team ist Komponist Harry Gregson-Williams, der sich für den Soundtrack der Serie verantwortlich zeigt. Seine Themes in Metal Gear Solid V: Ground Zeroes unterstreichen die gezeigten Sequenzen ordentlich, der Ohrwurmcharakter fehlt Ihnen aber noch. Vielleicht kann hier Metal Gear Solid V: The Phantom Pain die Orchester begeisterten Soundtrackfans wieder verzücken.
Trotz einer recht geringen Spielzeit von an die zwei Stunden, hat Metal Gear Solid V: Ground Zeroes noch einiges mehr zu bieten, denn das Menü verrät uns gleich nach dem Abspann, dass wir gerade erst einmal 11% von Metal Gear Solid V: Ground Zeroes erfüllt haben. Nun warten weitere fünf Missionen im Camp Omega auf uns und einige versteckte Dinge gibt es ebenfalls noch zu entdecken, plus der PlayStation oder Xbox exklusiven Mission die wir erst freischalten, wenn wir alle neun XOF-Sticker gefunden haben, die im gesamten Camp verstreut zu entdecken sind. Die Steuerung geht super von der Hand, auch wenn Snake wieder einiges an Tastenbelegung zugesteckt bekommen hat, so bemerkt man eher durch Zufall, dass Snake im liegen auch zur Seite rollen kann. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes fühlt und spielt sich auf jedem Fall nach Next-Gen an, und zeigt was alles aus der PlayStation 4 herausgekitzelt werden kann. Die Fox Engine wurde speziell darauf programmiert, für viele Systeme gleichzeitig zu funktionieren, weshalb Metal Gear Solid V: Ground Zeroes auch für die PlayStation 3, der Xbox 360 und der Xbox One erhältlich ist, umso erstaunlicher ist, was wir präsentiert bekommen. Und wer nicht ständig die iDroid Karte einblenden und ausblenden möchte, kann sich diese, dank einer Android-App auch noch auf sein Handy oder Tablet, anzeigen lassen. Konami Digital Entertainment und Kojima Productions haben mit Metal Gear Solid V: Ground Zeroes eindrucksvoll gezeigt, was alles in der wirklich grandiosen Fox Engine steckt und gleichzeitig präsentieren sie uns ein Amuse-Bouche, dass uns aufzeigt – das Atmosphärisch wieder höchstes Niveau von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain zu erwarten ist, ein Titel der immerhin 200 Prozent mehr Spielzeit aufweisen soll. Metal Gear Solid V: Ground Zeroes ist für alle Fans der Reihe ein absolutes Muss und beinhaltet eine waghalsige Rettungsaktion, deren unvorhersehbaren Folgen die Ausgangssituation für Metal Gear Solid V: The Phantom Pain bildet, der perfekte Prolog und Appetitshappen für die wartenden und somit schon einmal zockende Gamer-Scharr.
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Autor: Davis Schrapel
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